Unsere Vision

Im Rahmen der Erarbeitung des Pastoralenkonzeptes entwickelten wir auf einem Klausurtag eine Vision für unsere Pfarrei. Diese soll uns motivieren und leiten bei unserem Tun.

Slogan und Leitsatz

Slogan:    Gemeinsam – Glaubend - Den Menschen Nahe
Leitsatz:    Gott wirkt durch uns: Im Glauben vereint – den Menschen zum Segen.

Inspirierender Bibeltext Mt 6,25-34

Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen oder trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Spanne verlängern? Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien des Feldes, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott schon das Gras so kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn nach alldem streben die Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben. Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug an seiner eigenen Plage.
„Sorgt euch nicht“ heißt für uns u. a.:
•    Das Reich Gottes ist da. Die frohe Botschaft ist unser Kompass. Wir bauen darauf auf:
Mehr Menschen für das begeistern, was da ist. Wir können gelassen das Mögliche versuchen. Menschen mit ihren Problemen ernstnehmen. Kleine Gemeinschaften fördern, z.B. Familienkreise, Hauskirche.
•    Mehr Vertrauen, mehr aufeinander zugehen. Auch kleine Erfolge registrieren.
•    Gott wirkt durch uns – wir müssen es nur zulassen.
•    Gott schafft Ruhe und Geborgenheit.
•    Gott schafft Gemeinschaft. Wir schaffen dazu Räume bzw. Gelegenheiten, um Gemeinschaft für unterschiedliche Menschen erlebbar zu machen.
•    Unterschiedliche Formen des Glaubenslebens finden bei uns Raum.

Ausfaltung der Vision

Unser Pfarrpatron „Franz von Assisi"

Der Heilige Franziskus ist uns zugleich Vorbild, Ansporn und Begleiter auf unserem Weg als neue Pfarrei. Er erinnert uns daran, dass ohne die Verwurzelung in Gott und ständigem Bemühen um eine lebendige Beziehung zu ihm, unser Engagement ins Leere geht („Spiritualität“). Umgekehrt ermuntert er uns, aus vertrauten Räumen hinauszugehen an die Seite der Menschen: „Verkündet das Evangelium und, sollte es nötig sein, auch mit Worten!“  („Evangelisierung“). Dabei ist unsere Kreativität, Leidenschaft und unser Mut im Einsatz für die Menschen und Gottes Schöpfung gefragt („Anwaltschaft“, Ökologie, Nachhaltigkeit). Der Heilige Franz weitet dabei auch unseren Blick auf alle Menschen unserer Erde („Weltweite Kirche“). Kontemplation und Aktion (bzw. Sammlung und Sendung) können nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern bedingen sich gegenseitig. Ebenso ist er uns ein Vorbild im Umgang miteinander: Hochachtung und Respekt voreinander und Barmherzigkeit bilden die Grundlage des Dialogs innerhalb und außerhalb der Kirche (Kommunikation, Ökumene, Dialog mit Nicht-Christen).

Unsere Vision im Blick auf die leitende Perspektive „Spiritualität„: „Gott wirkt durch uns"

Gott wirkt durch uns Menschen. Sein Schöpfergeist wirkt in jedem Menschen weiter und kann Neues schaffen. Dies ist kein Automatismus, da wir die Freiheit haben, uns diesem zu öffnen oder auch zu verschließen. Jeder und jede ist von Gott befähigt, sich einzubringen in Welt und Kirche und am Reich Gottes mitzuarbeiten. Vielfältige Formen  der Katechese, Liturgie und Caritas tragen dazu bei, dieses Bewusstsein zu fördern und sich dem Geist immer mehr zu öffnen. Dies schließt auch die Toleranz und den Respekt vor dem anderen ein, indem Gott auf je eigene Weise und vielfältig wirkt.

Unsere Vision im Blick auf die leitende Perspektive „Evangelisierung“: „Im Glauben vereint – den Menschen zum Segen"

Was uns als Christen in Oggersheim und Ruchheim verbindet, ist der Glaube an Jesus Christus und seine Botschaft vom Reich Gottes. Wir sind von ihm gesandt, diese Botschaft weiterzutragen und zu verkünden: An erster Stelle durch unser Leben, das in diesem Glauben gründet und ausstrahlt. Aber auch das Zeugnis des Wortes  muss hinzukommen. Jeder Getaufte ist aktiver Träger der Evangelisierung.  
Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Erwachsenenkatechese, Anlässe dafür sind die Spendung der Sakramente (Taufe, Erstkommunion, Firmung, Ehe) und besondere Angebote. Ergänzend kommen weitere Angebote vom Minoritenkloster und Heinrich-Pesch-Haus oder auch Kinderbibeltage u. ä. hinzu. Katechese ist dabei nie nur punktuell zu verstehen, sondern als schrittweiser, aufbauender, kontinuierlicher Prozess, der verschiedene Einstiegsmöglichkeiten bzw. Anknüpfungspunkte und Intensität und Dauer haben kann (Sakramenten-Vorbereitung, Lebenswenden,
Event, …). Die vielfältigen Angebote, von niederschwellig bis intensiv, an verschiedenen Orten, wie u. a. Wallfahrtskirche, Kitas, Heinrich Pesch Haus, Gemeindezentren …, aber auch „neuen Orten“ ) sind daher untereinander durchlässig und miteinander vernetzt.

Unsere Vision im Blick auf die leitende Perspektive „Anwaltschaft“: „gemeinsam – den Menschen nah“

Gottes Geist schenkt neues Leben. „Er ist dabei besonders denen nahe, die unter Not und Unrecht leiden. Sein Geist drängt uns zu einer Liebe, die alle Grenzen überschreitet. Er sendet uns an die Seite der Menschen, die schutz- und wehrlos am Rand der Gesellschaft stehen (vgl. Lk 10,25-37) wie auch an die Seite aller Mitgeschöpfe, zu deren Beschützer und Behüter er uns gemacht hat. Als „Kirche für andere“ (Dietrich Bonhoeffer) wissen wir uns zu Verantwortung, Solidarität und Engagement gerufen.
Diese Anwaltschaft zeigt sich vor allem darin, dass wir mit den Menschen in Oggersheim und Ruchheim unterwegs sind und uns für das interessieren, was sie bewegt.  Einen besonderen Ort der Begegnung, vor allem mit Familien, stellen unsere Kindertagesstätten dar. Darüber hinaus sind wir vernetzt mit den zahlreichen Einrichtungen und Gruppen kommunaler, kirchlicher und freier Träger, die sich in den beiden Stadtteilen für und mit Menschen engagieren. Wir orientieren uns dabei an dem Konzept der Sozialraumorientierung.

Unsere Vision im Blick auf die leitende Perspektive „weltweite Kirche“: „gemeinsam – glaubend – Segen"

Als Gemeinden und Pfarrei sind wir auch durchlässig in die größeren Räume von Kirche, wie Dekanat, Bistum und Weltkirche. Wir sind mit diesem Netz von weltweiter Kirche verbunden und bringen uns aktiv darin ein. Wir begegnen einander, tauschen uns aus und lernen voneinander. Wir sind dabei Gebende und Nehmende zugleich.  Wir werden gesegnet und werden zum Segen für andere.
Wir erleben die Menschen aus den verschiedensten Teilen der Erde, die mit uns zusammenleben, als Bereicherung und Chance, weltweite Kirche auch bei uns vor Ort zu erfahren. Der Einsatz für Hilfsprojekte in aller Welt (Weihnachtsmarkt, Sternsingeraktion, Hungermärsche, Sammlungen und Kollekten …) fordert uns heraus, diesen in Richtung Partnerschaft weiterzuentwickeln und mit dem Engagement für Frieden und Schöpfung zu verbinden. Diese Perspektive der Gemeinschaft und Verantwortung scheint in allen Ebenen und Bereichen der Gemeinden und Pfarrei auf.

Unsere Vision im Blick auf Ökumene: „Im Glauben vereint – den Menschen zum Segen“

Es ist mittlerweile eine Binsenweisheit: Das Gemeinsame im Glauben an Jesus Christus trägt uns mehr, als dass die Unterschiede trennen. Selbstverständlich feiern Glaubensschwestern und -brüder verschiedener Konfessionen ökumenische Gottesdienste, tauschen sich über die Bibel und den Glauben aus oder engagieren sich Seit an Seit, z. T. auch mit Menschen, die nicht (bzw. nicht mehr) zu unseren Gemeinden gehören. Dabei richten wir uns an alle Menschen, unabhängig von Glaube, Konfession oder Nationalität. Wir laden alle Menschen ein, den Weg mitzugehen und sich in aller Freiheit mit ihren Fähigkeiten einzubringen. Dennoch bleibt es uns Ansporn und Herausforderung, noch mehr die Gemeinschaft im Glauben zu suchen, zu vertiefen und noch deutlicher nach außen sichtbar zu machen – zum Segen für die Menschen.