Heiliger Franziskus - unser Pfarrpatron

Bestimmung des neuen Pfarreinamens

Im Zuge der Neugliederung des Bistums Speyer wurden aus knapp 350 selbständigen Seelsorgestellen 70 neue Pfarreien gebildet. Die jeweils betroffenen Gemeinden waren aufgerufen sich einen Patron oder Patronin für diese neuen größeren Einheiten auszusuchen. Unser damaliger Hauptauschuss der Pfarreiengemeinschaft führte eine Umfrage unter den Gemeindemitgliedern durch. Dabei fand der Vorschlag den Heiligen Franziskus als neuen Pfarrpatron zu wählen eine Mehrheit.

Auch das nach der Säkularisation im Jahr 1845 durch den bayrischen König an die Franziskaner-Minoriten übergebene Oggersheimer Kloster trägt den Namen des Heiligen aus Assisi. Geschichte des Klosters in Oggersheim

 

Unser neues Pfarrsiegel und Pfarreilogo

Nachdem wir seit 2016 ein provisorisches Übergangsiegel für unsere Pfarrei Heiliger Franz von Assisi benutzt haben, ist seit Mitte 2021 unser neues Siegel in Gebrauch. Es enthält das neue Logo und die lateinische Umschrift "+ SIG PAR CATH AD S FRANCISCUM ASSISIENSEM + Ludwigshafen" (Siegel der katholischen Pfarrei Heiliger Franz von Assisi Ludwigshafen).

Erläuterung und Deutung des Pfarreilogos:

Die Heiligenlegende

In einer der zahlreichen „Legenden“ des Heiligen Franziskus wird geschildert wie unser Pfarrpatron oft „trunken vor Liebe und Mitleid zum verwundeten Christus“ war und zuweilen „die süße Melodie, die er in seinem Herzen trug, nicht an sich halten“ konnte; dann „hob er manchmal von der Erde ein Holzscheit auf, nahm mit der Rechten einen Stecken und strich damit über das Holzscheit, wie wenn er auf einer Geige spielte; dazu bewegte er sich hin und her und sang ein Lied vom Herrn Jesus Christus; zuletzt pflegten sich alle diese Lieder und Tänze in Tränen der Rührung aufzulösen, im Gedenken an Jesus Christus, und alles in ihm ward zu reiner Seligkeit“. (Dreifährtenlegende, 1246)

Darstellung in der Bildenden Kunst

Es gibt einige Gemälde und vor allem Skulpturen, die Franziskus mit der Geige spielend darstellen. Sehr eindrücklich ist dies bei der kolorierten Zeichnung von Ernst Alt (1935 – 2013) „Franziskus –Spielmann Gottes“ aus dem Jahr 1976 gelungen, bei der auch der dahinterliegende biografische bzw. ikonografische Kern deutlich hervortritt. Hierzu sei auf die Beschreibung und hervorragende Meditation von Klaus Haarlammert verwiesen: "Gotteslob - Franziskus und seine Gott-Innigkeit" in "der Pilger", Ausgabe 6-2109, Seite 9.

Unser Pfarrpatron und unsere Vision

"Der Heilige Franziskus ist uns zugleich Vorbild, Ansporn und Begleiter auf unserem Weg als neue Pfarrei. Er erinnert uns daran, dass ohne die Verwurzelung in Gott und ständigem Bemühen um eine lebendige Beziehung zu ihm, unser Engagement ins Leere geht („Spiritualität“). Umgekehrt ermuntert er uns, aus vertrauten Räumen hinauszugehen an die Seite der Menschen: „Verkündet das Evangelium und, sollte es nötig sein, auch mit Worten!“[1] („Evangelisierung“). Dabei ist unsere Kreativität, Leidenschaft und unser Mut im Einsatz für die Menschen und Gottes Schöpfung gefragt („Anwaltschaft“, Ökologie, Nachhaltigkeit). Der Heilige Franz weitet dabei auch unseren Blick auf alle Menschen unserer Erde („Weltweite Kirche“). Kontemplation und Aktion (bzw. Sammlung und Sendung) können nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern bedingen sich gegenseitig. Ebenso ist er uns ein Vorbild im Umgang miteinander: Hochachtung und Respekt voreinander und Barmherzigkeit bilden die Grundlage des Dialogs innerhalb und außerhalb der Kirche (Kommunikation, Ökumene, Dialog mit Nicht-Christen)."
(Pastorales Konzept 2.3.1)

Deutung des Entwurfs:

Diese Darstellung des Heiligen stellt uns plastisch die untrennbare Verbindung von Aktion und Kontemplation, von Mystik und Handeln vor Augen. Nur aus beidem zusammen kann wirklich etwas Neues entstehen – eine Dynamik, eine Kraft, die unsere Realität auf Gott hin verändern, ja auf geheimnisvolle Weise verwandeln kann. Wie aus den zwei welken Ästen eine Geige werden kann, die eine Melodie hervorbringt wie zartsprossendes Grün, so kann aus den beiden ehemaligen Pfarreien Christ König und Maria Himmelfahrt -  scheinbar willkürlich zusammengefügt -   ein Instrument, ein Werkzeug Gottes werden, von dem eine belebende, verwandelnde Kraft ausströmt. Diese ist vielleicht anfangs kaum wahrnehmbar, wie die Knospen und zarten Sprossen der beiden Äste in den Händen Franziskus.

Text: Bernhard Werner