Mittwoch, 20. Januar 2021
Martinsaktion trotz Pandemie gelungen

Bemalte Lichttüte im Fenster (Foto: privat)

Kontaktloser Plätzchenverkauf (Foto: Kita Orangerie)

Spendenlauf vor der Wallfahrtskirche (Foto: Kita Maria Himmelfahrt)

Parthena Maxidou-Gottschalk überreicht Klaus Wagner vom Haus St. Martin symbolisch für das Dekanat zwei Schlafsäcke. (Foto: rad)
Das Sankt-Martins-Fest 2020 ist nicht ausgefallen. Im Gegenteil - es wurde vielfältiger begangen wie in "normalen" Jahren und das "Ergebnis" für ein Sozialprojekt war überdurchschnittlich.
Das bewährte ökumenische Team der drei Kitas, Orangerie, Maria Himmelfahrt und Christ König, ließ sich durch Corona nicht entmutigen. Schon recht früh war klar, was schwierig wird oder gar nicht geht. Statt einem großen Umzug mit Martinspiel, Feuer und anschließendem Beisammensein bei Brezel, Glühwein und Punsch gab es eine Lichttütenaktion. In der Woche um Sankt Martin leuchteten bemalte Papiertüten in vielen Fenstern. Die Grundidee: Jedes Kind bekommt zwei Tüten, die eine für sich und die andere zum Verschenken. Nicht nur in Kindergärten und Schulklassen, sondern auch in einigen örtlichen Apotheken und einem Spielwarengeschäft wurden Lichttüten mit einem erläuterndem Flyer verteilt. Dieses Teilen führte zu viel Freude in den Familien und darüber hinaus. Viele bewegende Geschichten bekamen die Erzieherinnen erzählt: etwa die von dem hochbetagten Nachbarn, dem beim Überreichen der liebevoll bemalten Tüte Tränen der Rührung kamen oder von dem Jungen, der mit seinem besten Freund einen Riesenspaß hatte, mit dem er seine Tüten teilte und bemalte. Das Resultat kann in unserer →Bildergalerie bewundert werden.
Statt einer großen Feier gab es viele kleine Martinsfeiern. So zog eine Gruppe der Kita Christ König abends im Dunkeln ums Quadrat und sang dabei gleich auch vor dem Haus eines kranken Kindes einige anrührende Martinslieder. Rund um das Feuer auf dem Kindergartengelände klang der Abend aus. Die am Zaun wartenden Eltern konnten zufriedene Kinder in Empfang nehmen. Dem zufällig vorbeikommenden Berichterstatter spielte die Fantasie einen Streich: Beim ins Auto-Einsteigen auf dem angrenzenden Parkplatz schlich sich unter den Geruch des Rauches (scheinbar) auch der Duft von leckeren Bratwürsten.
Wie in jedem Jahr wurde auch ein Projekt oder eine Einrichtung ausgewählt, das gemäß dem Motto "Wie St. Martin - Teilen und Helfen" unterstützt wurde - im vergangenen Jahr war dies die Kinderferienaktion der Familienbildung im Heinrich Pesch Haus. Anstatt Brezel- und Punschverkauf wurden besondere Spendenaktionen gestartet, um unter dem Motto "Wärme teilen" möglichst einen oder mehrere Schlafsäcke Obdachlosen schenken zu können. Projektpartner war diesmal das Haus Sankt Martin für Obdachlose und das Caritaszentrum Ludwigshafen, die stadtweit diese Aktion initiiert hatten.
Die Spendenbereitschaft war groß, der Einfallsreichtum der Kinder auch. Die beiden Gruppen der Kita Maria Himmelfahrt veranstalteten einen Spendenlauf vor der Wallfahrtskirche oder eine Gruppe der Kita Orangerie backte Plätzchen. Coronabedingt konnte erst in den letzten Tagen diese Schlafsack-Aktion abgeschlossen werden. Mit dem überdurchschnittlichen Erlös können neun Schlafsäcke verschenkt werden. In der Presse wurde bereits über die erste "Lieferung" an das Caritas-Förderzentrum "Haus St. Martin" berichtet.
Herzlichen Dank allen, die sich auf diese andere Form eingelassen und tatkräftig oder finanziell zum Gelingen beigetragen haben. Besonders erwähnen wir auch unseren verlässlichen Sponsor "Spielwaren Werst", der uns schon zu Beginn der Planungen, auch in diesen schwierigen Zeiten, seine Unterstützung zusicherte, was überhaupt nicht selbstverständlich war.
Text: bow