Freitag, 01. Mai 2020

Würde der Arbeit

Foto: Wikipedia - gemeinfrei

Impuls zum 1. Mai von Diakon Stefan Häußler, Pfarrei Hl. Cäcilia

Zum 1. Mai schreibt Diakon Stefan Häußler, Pfarrei Hl. Cäcilia, einen Impuls über Josef, den Arbeiter. Dieses Fest wurde 1955 vom damaligen Papst Pius XII. eingeführt, um den Wert und die Würde der menschlichen Arbeit zu feiern.

"Liebe Mitchristen,

durch seine Arbeit wirkt der Mensch an der Schöpfung mit. Ja, diese Mitwirkung an Gottes Schöpfung ist sogar eine besondere Berufung des Menschen. Am 1. Mai erinnert die Kirche - wie auch die Gewerkschaften und die Politik - an die Würde der menschlichen Arbeit. Die Kirche tut dies, indem sie „Josef, den Arbeiter“ feiert. Den, der mit seiner Arbeit als Zimmermann für Maria und das Kind Jesus gesorgt hat.

Die menschliche Arbeit, so sagt uns der Glaube, ist wie eine kleine Fortsetzung der Schöpfung. Gott selbst erlaubt uns, an seinem Werk teilzuhaben. Sein Werkzeug zu werden. Aber im Moment dürfen viele wegen Corona nicht arbeiten. Und viele können es ohnehin nicht, wegen Arbeitslosigkeit oder Krankheit. Sie alle teilen nun das Gefühl der Frustration, der Hilflosigkeit, der Unsicherheit.

Wir können das zum Anlass nehmen, den Wert der Arbeit neu zu erfahren. Zu sehen, wie wertvoll die Arbeit in Gottes Augen ist, und wie groß die Würde des arbeitenden Menschen. Eine Würde, die sichere, gute und gerechte Arbeitsverhältnisse zwingend fordert. Papst Franziskus hat heute früh in seiner Predigt mit aller Eindringlichkeit auf die himmelschreienden Ungerechtigkeiten hingewiesen, die weltweit in der Arbeitswelt geschehen. Auf die Ausbeutung und Entmündigung und Unfreiheit. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie werden das noch verstärken. Dagegen aufzustehen bleibt eine Christenpflicht.                                                                                   

Gott, du Schöpfer der Welt, du hast den Menschen zum Schaffen und Wirken bestimmt. Gib uns Kraft und Ausdauer, damit wir deinen Auftrag auf Erden erfüllen und so den verheißenen Lohn empfangen.  (Aus dem Tagesgebet)

Ihr Stefan Häußler, Diakon"