Auf dem Weg von Palmsonntag bis Ostern
An Ostern vollendet Gott was er an Weihnachten begonnen hat.
Als Mensch ist er mit uns den ganzen Weg, von der Geburt bis zum Tod mitgegangen.
Aber der Tod ist dabei nicht das Ende.
Das Bild des Palmsonntag steht unter dem Ruf: Hosianna dem Sohn Davids.
Hosianna bedeutet „Hilf doch“.
Mit diesem Ruf beginnt der Gottesdienst am Palmsonntag.
So haben die Menschen auch damals gerufen und so rufen wir auch noch heute, wenn wir Sorgen haben, wenn es uns nicht gut geht, wenn wir Angst haben. Wir glauben und vertrauen darauf, dass Gott uns helfen kann, dass er der Messias, der Erlöser ist.
Am Gründonnerstag macht uns Jesus das Geschenk seiner immerwährenden Gegenwart in Brot und Wein.
Er weiß, dass er sterben wird. Aber lässt uns nicht allein, auch wenn er an diesem Abend verraten wird und ihn alle im Stich lassen.
ICH BIN DA, in Brot und Wein. Aus Liebe zu euch gebe ich mein Leben, ich gebe mich in eure Hand und bin in eurer Mitte.
An Karfreitag sieht es aus, als wäre der Weg zu Ende. Kläglich gescheitert am Kreuz, wie ein Verbrecher.
Als Jesus stirbt, wird es Dunkel, schwarze Nacht – Die Erde bebte. Es sieht aus, als ob die Finsternis gesiegt hätte. Doch da steht auch das Bekenntnis des römischen Hauptmannes, der bei dem Kreuz stand und gesehen hat, wie Jesus starb:
"Wahrhaftig, dieser Mensch, war Gottes Sohn."
Dieser Satz berührt mich persönlich jedes Mal sehr tief, wenn er in der Passion vorgelesen wird. Nicht „Amen – Ende – und Aus“.
Auch wenn am Karsamstag die Stille und Ruhe des Grabes zu spüren ist.
Gekreuzigt, gestorben und begraben. So sprechen wir es im Glaubensbekenntnis. Hinabgestiegen in das Reich des Todes.
Um dem Tod die Macht zu nehmen.
Um alle zum Leben zu führen, auch die, die schon gestorben sind.
Auch das Grab ist deshalb nicht die Endstation unseres Lebens.
Noch bevor die Sonne am Ostermorgen aufging, ist das Grab offen.
„Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“, das war die Frage des Engels an die Frauen, die in der Frühe auf dem Weg zum Grab waren.
Wo sonst hätten sie Jesus auch suchen sollen? Haben sie doch mit eigenen Augen gesehen, dass er dort hineingelegt wurde.
Auch wir gehen an die Gräber unserer Lieben und erinnern uns an sie.
Aber Jesus sagte: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben."
Wer mit ihm seinen Weg geht, wird nicht sterben, sondern leben.
Deshalb ist das letzte Bild auf dem Weg bis Ostern Jesus selbst.
Die Osterkerze steht in unseren Kirchen symbolisch für Jesus.
Und das letzte Wort kann deshalb nur Halleluja sein.
Halleluja stammt aus dem Hebräischen und bedeutet „Preiset, verherrlicht Gott“.
Die Liebe und das Leben sind stärker als der Tod. Gott selbst ist diese Liebe und dieses Leben, ohne Ende.
Jesus lebt, Halleluja
Bilder: Brigitte Senninger, Mathias Eichenlaub
Text: Anette Ferstl